02.09.2009

Wie arbeiten wir in 10 Jahren am PC?

Mit Zukunftsprognosen ist es immer so eine Sache: Wer die Zukunft kennt, der schreibt keine Berichte in Blogs sondern spielt leichter Lotto und alle anderen können sich nur auf Spekulationen und ihr Bauchgefühl verlassen. Allerdings gibt es heute schon einige Entwicklungen, die alle in eine bestimmte Richtung zeigen. Hier ein paar Vermutungen von mir, wie die Arbeit am “PC” in 10 Jahren aussehen wird.

Daten – überall und immer verfügbar

Schon heute ist es kein Problem, persönliche Daten wie Mails und Termine aber auch Dokumente überall (wo es einen Internetzugang gibt) verfügbar zu haben. Dienste von Google, Zoho u.v.a. erlauben das Verwalten von Terminen und Mails und das bearbeiten von Dokumenten mit jedem Webrowser. Dieser Trend wird sich in Zukunft noch verstärken. Zum einen baut z.B. Google seine Webdienste immer weiter aus und bietet monatlich neue Funktionen in ihren Anwendungen. Auch Microsoft springt auf den Zug “Daten überall verfügbar machen” auf, allerdings mit einem ändern Konzept. Live Mesh von Microsoft will dafür sorgen, das auf jedem Gerät (PC, Mac, Handy) immer alle Daten verfügbar sind. Das soll durch eine Synchronisation der Daten unter allen PC erreicht werden. Zudem soll es möglich sein, selbst Programme auf einem anderen System am aktuellen PC zu nutzen. Das Konzept von Microsoft unterscheidet sich dabei in einem wichtigen Punkt von Google Konzept: Bei Google liegen die Daten auf einem Server und werden nicht zwischen den PCs snychronisiert um sie zu bearbeiten.

In 10 Jahren werden wir uns (kostenlosen) Speicherplatz auf Server verschiedenster Dienstleister reservieren können und Dank einer Internetnetgeschwindigkeit im Gbit-Bereich werden wir diese Dokumente in einer Geschwindigkeit bearbeiten, wie es heute nur in einem LAN möglich ist. Sofern die Daten überhaupt noch auf den lokalen Rechner gezogen werden müssen, damit man sie bearbeiten kann.

Anwendungen – überall und immer verfügbar

Das Daten heute über weite Strecken für viele Mitarbeiter verfügbar gemacht werden das zeigt z.B. auch die Replikation in PSP. Anders schaut es mit Anwendungsprogrammen aus. Die allermeisten Programme müssen heute auf jedem PC installiert werden, auf dem sie verwendet werden sollen. Aber auch hier haben wir heute die Möglichkeit, immer mehr Aufgaben online im Browser auszuführen. Wie bereits beschrieben ist es mit Google Docs u.v.a. Onlinetools kein Problem, einen Brief zu schreiben oder eine Tabelle zu kalkulieren ohne das dazu ein spezielle Programm installiert sein müsste. Selbst Autodesk hat mit Project Draw eine “Programm” das innerhalb des Browsers läuft und das erstellen einfacher Zeichnungen erlaubt.

Das Problem, das diese “Online-Programme” nur funktionieren, wenn man eine Internetverbindung hat, lässt sich mit Technologien wie Google Gearsumgehen, die die Programme auch offline verfügbar machen und die Daten später mit dem Server abgleicht. Es wird zwar noch eine ganze Weile gehen, aber irgendwann werden wir selbst AutoCAD oder den Inventor innerhalb eines Browser von einem Server aus starten und verwenden. Dazu wird es ganz neue Abrechnungsmodelle geben, bei der der Anwender nur z.B. nur die Zeit bezahlt, in der er sein CAD-System nutzt. Das Stichwort hierfür ist Saas- Software as a Service. Zudem wird der Zugriff auf Programme, die man selten benötigt, natürlich stark vereinfacht, weil keine Installation notwendig sein wird. Zudem werden diese Anwendungen, da sie in einem Internetbrowser laufen werden, keine bestimmte Hardware oder Betriebssystem voraussetzen.

Unabhängig von der Hardware und dem Betriebssystem

Da alles über den Webbrowser laufen wird, wird kein komplexes Betriebssystem mehr notwendig sein. Ein Gerät, das einen Webbrowser enthält, wird genügen. Jeder PC wäre innerhalb von Sekunden betriebsbereit, weil er ein Minibetriebssystem und darin einen Browser starten würde. Das ist übrigens keine Zukunftsmusik, sondern Stand der Technik:

Das integrierte, optional zu bootende eingebettete Linux SplashTop mit einem abgespeckten Firefox 2.0 und Skype 1.3.0.53 ermöglicht es, das System innerhalb von fünf Sekunden hochzufahren und für Internetrecherchen, Webmail oder VOIP-Sitzungen zu nutzen. Beim ersten Start des Browsers oder Skypes fragt der “SplashTop First Time Wizard” Optionen wie Sprache, Tastatur, Anerkennung des Lizenzvertrags sowie Datum und Uhrzeit ab. [Mainboard mit Embedded-Linux von Asus]

Aber auch allen anderen Geräte wie Handy, Fernseher, Kühlschrank, Kaffeemaschine,… die einen Webbrowser integiert haben, können als Arbeitsplatz dienen. Zudem wird es Armbanduhren geben, die über Funk und einen speziellen Chip Bildschirminhalte direkt auf die Netzhaut projizieren, und dabei die gesamte Rechenarbeit verrichten. Vielleicht wird es auch einfach eine Kontaktlinse sein, die das Bild ins Auge bringt ;)


(http://textundblog.de/?p=2005)

Zwei Dinge werden also eintreten:

1. Daten sind immer und überall verfügbar.

2. Die Programme, die zur Bearbeitung der Daten notwendig sind, sind immer und überall verfügbar.

Das wird zur Folge habe, das Unternehmen nicht mehr auf ein Gebäude konzentriert sein werden, sondern Mitarbeiter ihr Büro “immer am Mann” haben und sich so ihren Platz zum Arbeiten aussuchen können. Softwarehersteller werden neue Vertriebswege erarbeiten müssen und viele der Zwischenhändler werden wohl weniger Umsatz mit Software aber mehr mit Dienstleistungen machen.

Wie siehst du deinen Arbeitsplatz in 10 Jahren?

2 Kommentare:

  1. live mesh link geht nicht :-(

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  2. http://blog.tim-bormann.de/live-mesh-test-noch-nicht-zu-empfehlen.html

    kurze Info zu Live Mesh..

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